Der afrikanische Weißbauchigel als Heimtier

Interessant

Der afrikanische Weißbauchigel ist ein durchaus interessantes Heimtier, das einem viel lehren und zeigen kann, wenn man es denn lässt.

Freundlich

Obgleich der Weißbauchigel kein Schmusetier ist, ist er ein durchaus freundlicher und angenehmer Mitbewohner - sofern man ihn gut behandelt und geduldig ist.

Anspruchsvoll

Weißbauchigel hegen einen hohen Anspruch an ihre Halter. Wenn man diesem jedoch gerecht wird, sind sie wunderbare Heimtiere und schenken einem viel Freude und unvergessliche Momente.


Auf den kommenden Unterseiten möchten wir euch alles zum Thema Weißbauchigel in der Heimtierhaltung, Pflege, Ratschläge und Erfahrungsberichte mit auf den Weg zum erfolgreichen Halter eines afrikanischen Weißbauchigels geben. Viel Freude beim Stöbern.

Allgemeines zum afrikanischen Weißbauchigel

Die allgemeinen Informationen zum afrikanischen Weißbauchigel ändern sich ja durchaus nicht gravierend und dennoch sollten sie verinnerlicht werden. Hier also eine Zusammenfassung.

 


Taxonomie

 

Die Gattung Atelerix, welcher der afrikanische Weißbauchigel (atelerix albiventris) angehört, umfasst alle afrikanischen Igel und ist eine Unterart der wahren Igel.

Der afrikanische Weißbauchigel weist an den Vorderfüßen 5 Zehen auf, an den Hinterfüßen jedoch nur 4 (im Gegensatz zum europäischen Igel) daher kommt auch der deutsche Trivialname "Vierzehenigel". 

 

Klasse: Säugetiere

 

Unterordnung: Insektenfresser

 

Familie: Erinaceidae (Igel)

 

Gattung: Atelerix (afrikanischer Igel)

 

Art: atelerix albiventris (afrikanischer Weißbauchigel)

 

Größe: 15cm bis 25cm

Schwänzchen: 1-4 cm lang (beide Geschlechter verfügen darüber, es ist also kein Geschlechtsmerkmal) 

 

Gewicht: 250g bis 600g

 

(Ausnahmen bestätigen die Regel, hierbei sollte man sich auch immer die Vorfahren ansehen!)

 

Lebenserwartung: 4 Jahre bis 6 Jahre

 

(Wobei es immer wieder Igel gibt die diese Lebenserwartung sowohl unter als auch überschreiten)

 

Aktivitätsphasen: vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv

 

Geschlechtsreife: ca. ab der 8. Lebenswoche

 

Tragzeit: ca. 35 Tage (+/-)

 

Wurfstärke: möglich sind 1 – 10 Jungtiere (durchschnittlich 3-6)

 

Ernährung: Insekten, Fleisch, kleine Wirbeltiere/Säuger, hochwertiges Katzentrockenfutter

 

Temperaturen in Heimtierhaltung: 22 Grad Celsius bis maximal 35 Grad Celsius

Winterruhe: nein (eventuell eine Sommerruhe in der die betreffenden Tiere inaktiver sind als sonst, jedoch seltener bis gar nicht in domestizierter Heimtierhaltung)

 


Verbreitung in freier Natur

 

Dem afrikanische Weißbauchigel begegnet man in freier Wildbahn hauptsächlich in Zentral Afrika - vom Senegal über Somalia bis südwärts nach Nord Zambia.

 

Gewohnt sind sie leichte Oberflächen und trockene Gebiete mit lichter Bepflanzung, da sie hauptsächlich in halb Wüstengebieten (Sahelzone) anzutreffen sind und dort zwischen den Büschen, Stämmen und in kleinen Höhlen zwischen Steinen leben. Die Igel wechseln hierbei beinahe täglich ihren Unterschlupf. Einzig zur Jungenaufzucht verbleiben sie an einem Ort.

 


Der Weg zum Heimtier

 

Ungefähr 1995 entwickelte sich in den USA der „Trend“ diese wundervollen Tiere aus der Natur zu importieren und bewusst zu züchten, um sie dort als Heimtiere halten zu können. Recht schnell entwickelten sich so neue Linien und Farbformen und nicht lang danach schwappten diese Tiere auch zu uns nach Europa über.

 

Mittlerweile zählt der Weißbauchigel als domestiziertes Heimtier, auch wenn der Ein oder Andere noch immer nichts von diesen „Exoten“ gehört hat. Wildfänge sind so gut wie nicht mehr nötig, da der Genpool ausgereift und weitreichend ist, zumindest für die meisten Farbformen.

 

Leider sehen die Amerikaner (Briten und Co.) nicht zwangsläufig die Notwendigkeit einer „artgerechten“ Haltung und so fristen viele Exemplare ihr Leben in kleinen Plastikboxen, mit Kostümwettbewerben, Ausflügen ins Freie oder als unfreiwilliges Kuscheltier. Umso schöner ist es, dass die meisten Halter hierzulande sehr bemüht sind ihren Igeln eine tiergerechte und den Bedürfnissen angepasste Umgebung und Haltung zukommen zu lassen.