Der Krebs ist weg aber er ist nicht einfach so aus unserem Leben verschwunden. Er kriecht in unseren Gedanken herum, in unseren Seelen verankert wie eine Klette. 

Die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen und so passiert es des Öfteren, dass Situationen wie eine Wolke über uns aufreißen und Gefühle freilassen, von denen wir nicht mal wussten, dass wir sie haben. 

So trug es sich heute zu, dass die Filterkanne, welche ich zu Beginn von Deans Diagnose geholt hatte, extra in Gelb, aus dem Nichts zerbrochen ist. Und mit ihr brach mein Damm. Da saß ich und heulte über diese blöde Kanne. Aber es war nicht die Kanne, es war als sei ein Stück meines emotionalen Tagebuchs aufgesprungen und hätte mich mit Gefühlen und Bildern geflutet, von denen ich nicht mal wusste, dass sie darin waren. 

Die blöde Kanne ist mir egal, die Geschichte hinter ihr war es, die mich so berührte. Das sind die Kleinen Momente, die uns immer wieder zeigen, dass da doch noch nicht alles „wieder gut“ ist und wer weiß wann es wieder gut sein wird. 🤷🏼‍♀️ Es dauert. Der eine Tag ist gut, tja, und am nächsten, da zerbricht halt die Kanne und man sitzt und heult, weil die Seele eben mal wieder überläuft. So ist das. 

Aber meine Freunde finden immer die richtigen Worte und die neue Kanne, die schon im Warenkorb liegt, die wird das neue Kapitel einläuten. Diesmal in einer neuen Farbe, neues Wasser, das neue, bessere Geschichten erzählen wird!